In der sich dynamisch entwickelnden E-Commerce-Welt hat Shopware kürzlich bedeutende Änderungen für Nutzer der Community Edition (CE) angekündigt, die vor allem kleinere und mittelständische Händler betreffen. Diese neuen Regelungen werfen Fragen auf und könnten die Wettbewerbsfähigkeit vieler Shops gefährden.
Neue Regelungen für die Community Edition
Shopware verlangt von allen Shops, die die Community Edition verwenden und einen Gesamtumsatz (GMV) von über 1 Million Euro pro Jahr erzielen, den Abschluss eines kostenpflichtigen Plans – Rise, Evolve oder Beyond. Ohne diesen Schritt verlieren Händler den Zugang zu ihrem Shopware-Account und dem Shopware Store. Diese Maßnahme schränkt die Flexibilität der Händler erheblich ein und könnte ihre Geschäftsmodelle gefährden.
Die verfügbaren Pläne:
- Rise: 600 € pro Monat
- Evolve: 2.400 € pro Monat
- Beyond: 6.500 € pro Monat
Sonderangebot ab Mai 2025
Shopware bietet ab Mai 2025 ein Sonderangebot für Nutzer der Shopware 6 Community Edition an. Um davon zu profitieren, müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:
- Nutzung der Shopware 6 Community Edition seit mindestens dem 1. März 2025
- Aktivierung der Erweiterung „Shopware GMV Reporting“ vor dem 30. April 2025
- GMV liegt zum 30. April 2025 unter 1 Million €
Selbst wenn diese Bedingungen erfüllt sind, bleibt der RISE-Plan mit 300 € pro Monat eine erhebliche finanzielle Belastung für kleinere Händler, die oft mit niedrigen Margen arbeiten.
Entwicklung eines unabhängigen Plugin-Stores
Aktuell wird an einem unabhängigen Shopware Store für Plugins gearbeitet, was eine positive Entwicklung für Händler darstellt, die sich von den Einschränkungen von Shopware lösen möchten. Weitere Informationen und Fortschritte zu diesem Projekt sind auf GitHub zu finden.
Wichtige Fragen und Antworten
Was passiert mit meinen aktiven Extensions, wenn ich keinen Zugang mehr zu meinem Account habe?
- Gekaufte Extensions bleiben aktiv, während gemietete bis zum Ende der Vertragslaufzeit weiterlaufen. Ohne Zugang können jedoch keine neuen Extensions erworben und keine Updates bezogen werden, was die Innovationsfähigkeit der Shops einschränkt.
Kann man zukünftig nur noch Plugins aus dem Store beziehen, wenn man eine kostenpflichtige Version hat?
- Ja, ab einem GMV von 1 Million Euro ist dies der Fall, was viele kleinere Shops betrifft.
Was passiert mit Shops, die bereits laufende Plugin-Abos haben?
- Diese Abos laufen aus, wenn kein Zugang mehr besteht, was die Nutzung der Plugins stark einschränkt.
Wie verhält es sich mit zentralen Plugins wie PayPal oder dem Security Patch Plugin?
- Updates für diese Plugins sind nur über den Shopware Account verfügbar, was die Abhängigkeit von Shopware verstärkt.
Kann man einen Shop betreiben, ohne Zugang zum Account oder Store zu haben?
- Ja, allerdings mit erheblichen Einschränkungen. Händler sind auf GitHub oder eigene Plugins angewiesen, was nicht immer praktikabel ist.
Shopware für KMUs: Eine neue Perspektive
Mit diesen Regelungen könnte Shopware für aufstrebende Online-Shops kleiner und mittelständischer Händler weniger attraktiv werden. Alternativen wie WooCommerce, PrestaShop und Sylius bieten flexiblere und kostengünstigere Lösungen. Auch Shopify könnte eine Option sein, jedoch fallen hier bei externen Zahlungsanbietern wie Stripe, Adyen und Mollie zusätzliche Gebühren von 2 % an, was Shopify in manchen Fällen sogar teurer als Shopware macht.
Angesichts dieser Entwicklungen sollten Händler sorgfältig abwägen, ob Shopware weiterhin die passende Lösung für ihre E-Commerce-Strategie ist. Die Wahl der richtigen Plattform kann entscheidend für den langfristigen Erfolg im Online-Handel sein.